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Kariesvermeidung von der Geburt
bis zum Schulanfang
Ab wann sollte ich
mit meinem Kind zum Zahnarzt gehen und was sollte ich
dabei beachten?
Oft stellt der Zahnarzt fest, dass schon Kinder, die das
erste Mal eine Zahnarztpraxis besuchen, Angst vor einer
Behandlung haben oder dass ein Kind sich nicht oder nur
sehr schwer behandeln lässt. Die Folge hiervon ist,
dass aus einem zunächst nur kleinen Zahnschaden große
Probleme entstehen. Mit den folgenden Tipps können
Sie Ihrem Kind helfen, im Laufe der Zeit eine positive
Einstellung zum Zahnarzt zu entwickeln:
Gehen Sie mit Ihrem
Kind möglichst frühzeitig zum Zahnarzt
Wenn die ersten Milchzähne durchgebrochen sind,
sollten Sie für Ihr Kind einen Zahnarzttermin vereinbaren.
Keine Drohungen
Drohen Sie niemals mit dem Zahnarzt und vermeiden Sie
Äußerungen, die Ihr Kind negativ aufnehmen
könnte. Auch der gutgemeinte Rat, „Wenn Du
Dir Deine Zähne nicht richtig putzt, dann musst Du
zum Zahnarzt!", ist falsch. Der Zahnarzt wird so
zum Schreckgespenst, was den ungezwungenen Umgang des
Kindes mit dem Zahnarzt erheblich erschwert.
Keine Belohnung
Ihr Kind soll den Zahnarztbesuch als etwas Selbstverständliches
ansehen. Dafür benötigt das Kind keine besondere
Belohnung, eine kleine Anerkennung reicht völlig
aus.
Keine falschen Versprechungen
Versprechen Sie Ihrem Kind keine Dinge, die der Zahnarzt
vielleicht nicht halten kann, und machen Sie Ihrem Kind
nichts vor. Aussagen wie: „Es tut gar nicht weh"
sollten Sie daher genauso vermeiden wie: „Den Bohrer
spürst Du gar nicht".
Lassen Sie das Kind
antworten
Wird Ihr Kind vom Zahnarzt befragt, dann lassen Sie
ruhig Ihr Kind antworten. Nur so kann die unerlässliche
Vertrauensbasis zwischen Kind und Zahnarzt geschaffen
werden.
Hinweise zur Zahnpflege
bei Kindern
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Bis zum Durchbruch
der ersten Zähne ist es empfehlenswert, das
Kind schon an die Zahnbürste zu gewöhnen,
indem die Eltern z.B. jeden Abend vor dem zu Bettlegen
des Kindes dessen Kiefer mit der Zahnbürste
leicht berühren. Damit wird erreicht, dass
sich das Kind von Anfang an die Bürste gewöhnt
und als etwas Normales betrachtet. Das Zähneputzen
kann dann später leicht zum spielerischen Ritual
werden, an dem die Kinder Freude haben. |
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Ab dem Durchbruch
der ersten Zähne sollten diese einmal täglich
mit einer erbsgroßen Menge Kinderzahnpasta
(z.B. Elmex Kinderzahnpasta) durch die Eltern gereinigt
werden. Dazu wird eine Kinderzahnbürste mit
kleinem Bürstenkopf empfohlen. (Die Anwendung
von Zahnpasta mit Frucht- oder Bonbongeschmack wird
nicht empfohlen, um keinen Anreiz zum Herunterschlucken
zu geben.) |
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Ab dem 2. Geburtstag
werden die Zähne zwei mal täglich mit
einer erbsgroßen Menge Kinderzahnpasta durch
die Eltern geputzt. Das Kind sollte nun auch selbst
lernen, die Zähne zu putzen. Da die Kinder
aber in diesem Alter noch nicht in der Lage sind,
alle Zähne gründlich von Zahnbelag zu
reinigen, müssen die Eltern mindestens bis
zum Schulanfang stets vorputzen oder nachputzen. |
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Wenn Sie Speisesalz
zum Würzen Ihrer Speisen verwenden, sollten
Sie darauf achten, dass es fluoridiertes Speisesalz
ist. Eine zusätzliche Tablettenfluoridierung
ist dann nicht nötig. Besprechen Sie die Fluoridierungsmaßnahmen
mit Ihrem Zahnarzt. |
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Mit 5 bis 6 Jahren
beginnt bei den meisten Kindern der Zahnwechsel.
Jedoch beginnt der Zahnwechsel nicht erst mit dem
Ausfallen der Schneidezähne. Die ersten bleibenden
Zähne, die durchbrechen, sind die ersten großen
Backenzähne hinter den Milchbackenzähnen.
Oft werden sie übersehen oder nicht als bleibende
Zähne erkannt. Bitte achten Sie darauf und
reinigen Sie diese Zähne rechtzeitig mit. |
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Ab dem Schulanfang
sollten die Zähne zweimal täglich mit
einer Erwachsenenzahnpasta gereinigt werden. Das
Speisesalz sollte fluoridiert sein. Bitte sprechen
Sie die Verwendung von fluoridhaltigen Spüllösungen
und Gelees mit Ihrem Zahnarzt ab. |
Weitere Tipps zur
Kariesvermeidung
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Die Nuckelflasche
sollte dem Kind nicht zur Beruhigung tagsüber
oder im Bett überlassen werden. Das ständige
Umspülen der Zähne mit zucker- oder säurehaltigen
Getränken führt zur Entkalkung der Zahnsubstanz.
In solch einem entkalkten Zahn haben die Bakterien
des Zahnbelages leichtes Spiel und zerstören
den Zahn völlig. |
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Der Speichel
benötigt etwa 30 Minuten, um den Zucker und
die Säure im Mund zu neutralisieren. Bitte
geben Sie Ihrem Kind zwischen den Mahlzeiten keine
zucker- oder säurehaltigen Getränke. Achten
Sie auch darauf, dass zwischen der Einnahme solcher
Speisen/Getränke genügend Zeit liegt.
Diese Zeit ist wichtig, damit der Speichel neutralisieren
und den Zähnen nötige Mineralien zuführen
kann. |
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Ein ähnlicher
Vorgang der Kariesentstehung ist auch durch die
sogenannten Trinklerntassen (Schnabeltassen) beobachtet
worden, wenn diese als „Beruhigungsmittel"
benutzt werden. |
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Der regelmäßige
Besuch beim Zahnarzt sollte so früh wie möglich
zur Gewohnheit werden. Das hat den Vorteil, dass
der Zahnarztbesuch als positiv empfunden wird, weil
nur durchgesehen und nicht gebohrt werden muss.
Auch wird durch das rechtzeitige Erkennen von kleiner
Karies Schlimmeres und Schmerzhaftes verhindert. |
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Eine zahngesunde
Ernährung von Anfang an ist die beste Grundlage
für ein gesundes Gebiss. Bitte lesen Sie hierzu
unsere Broschüre „Zahngesunde Ernährung"! |
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Nach den Mahlzeiten
oder zwischendurch ist es empfehlenswert, einen
xylit- und fluoridhaltigen Zahnpflegekaugummi zu
kauen. |
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Gehen Sie mit
gutem Beispiel voran. Denn so lernt Ihr Kind durch
Nachahmung spielerisch das richtige Verhalten durch
die Beispielwirkung der Eltern. Schon während
der Schwangerschaft können Sie viel für
die Gesundheit Ihrer Zähne und der Zähne
Ihres Kindes tun. Das Erlernen und Üben der
richtigen Zahnputztechnik, die gründliche Reinigung
Ihrer Zähne durch Ihren Zahnarzt und die bewusste
zahngesunde Ernährung sind beste Voraussetzungen
für Sie selbst und Ihr Kind. (Lesen Sie bitte
hierzu auch unsere Broschüre „Schwangerschaft
und gesunde Zähne - Vorsorgeprogramm für
Eltern und Kinder")! |
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